Rasender Falke - Die Wahrheit
Einleitung
Womit fangen wir am besten an? Vielleicht als Ouvertüre und als Foreshadowing/ Vorausdeutung mit diesem Quizbild von Philippe “Manchu" Bouchet.
Gemälde von Philippe “Manchu" Bouchet
0. Discovery XD-1 aus 2001: Odyssee im Weltraum
1. Monolith aus 2001: Odyssee im Weltraum
2. EVA pod from 2001: A Space
Odyssey (2001: Odyssee im Weltraum)
3. the Space Ark from the 1951 movie
When Worlds Collide (Der Jüngste Tag)
4. Lingan's ship from a 1938 Flash
Gordon comic
5. Vorlon biotech ship from Babylon 5
6. Millennium
Falcon from Star Wars
7. The Cosmostrator from the 1960 movie First
Spaceship on Venus
8. Eagle transporter from Space 1999
9. Orion III
spaceplane from 2001: A Space Odyssey
10. Earth Alliance Starfury from
Babylon 5
12. The Luna from the 1950 movie
Destination Moon
13. Naboo starfighter from Star Wars
14. Narcissus
(Nostromo's escape pod) from Alien
15. UFO from The Invaders (1967 –
1968)
16. USS Enterprise-A from the Star Trek movies
17. X-Wing
starfighter from Star Wars
18. Shadow "battlecrab" from Babylon 5
Im Hintergrund überragt der Monolith alles und in weiter Distanz schwebt
über allem die Discovery aus 2001.
Oder vielleicht sollten wir zur
Einstimmung mit
einem etwas weniger profanen Bild starten: Fritz Langs
Metropolis aus dem
Jahr 1927 & Ridley Scotts Blade Runner aus 1982:
Vergleich von Metropolis und Bladerunner
Was wir bisher wissen
Kurz gesagt wurde aus dem ersten Falken genannt
„Piratenschiff" sehr kurzfristig die Tantive IV (Blockaderunner) und der
Rasende Falke entstand quasi aus dem Nichts über Nacht.
Um hier gleich zu
Anfang keine Missverständnisse aufkommen zu lassen hinsichtlich der völligen
Überfrachtung mit unnützen Details und exzessiven Abschweifungen dieses Pamphlets: die sechs Bezeichungen
des Raumschiffs sind chronologisch in dieser Reihenfolge entstanden: es
wurde im Drehbuch "Galactic Cruiser" und auch "Rebel Starfighter" genannt.
Nachdem der Film herauskam, wurde es bekannt unter dem Namen "Rebel Blockade
Runner" (das ist auch der Name, der auf der ersten Zeichung von George Lucas
stand) und erst durch das Hörspiel im "National Public Radio" wurde es 1981
auf den Namen "Tantive IV" getauft. Jahre später wurde es in weiterführenden
Veröffentlichungen wie Technikillustrationen und fiktiven Registern als
"Corellian Corvette" bezeichnet vor dem Hintergrund des Ursprungs für den
Millennium Falcon. Als schließlich Episode III im Jahr2005 entstand, wurde
es "Alderaan Star Cruiser" genannt.
Was wir bisher nicht wissen und worum geht es hier überhaupt?
• Wie konnte das so einzigartige
Raumschiff „Rasender Falke“ in derart kurzer Zeit entstehen?
• Woher stammt
der Entwurf und die Idee der Gestaltung?
• Wieso gibt es keine langsame
Entwicklung sondern nur schlagartig das Endprodukt?
Die
Entstehungsgeschichte des Blockade Runner ist minutiös und lückenlos
dokumentiert mit hunderten von Zeichnungen, Plänen, Fotos, Modellen,
Maquettes, Storyboards, Designentwicklungen, Abänderungen und Details. Im
Gegensatz dazu sollen wir offenbar glauben, dass die Inspiration für den
Falken abstammt von einem (mm-hmmm, das ist ein…) leckeren Burger (mit einer
Olive an der Seite). Oder von ein paar schmutzigen Abwaschtellern. Oder von
einer Pizza. Oder von einem Ufo. Nichts davon ist belegt, außer der Pizza.
(badum-tiss). Was genau hier verschwiegen werden sollte, kläre ich in diesem
Video auf.
Es gibt in interessierten Kreisen bereits eine Menge
Informationen über diese ungelösten Rätsel der Entstehungsgeschichte des
Falken aber die bisher erstaunlichste und professionellste Sammlung perfekte
zusammengetragener Fakten und Zusammenhänge ist sicherlich diese hier:
kitbashed.com. Weitere unglaubliche Details sind unter
3dsf.info zu finden.
Alle stellen fest, dass die offenkundige Lücke nie erklärt wurde und dass
sich die bisherigen Erklärungen widersprechen und dass diese zudem nicht
plausibel sind.
Was genau werde ich hier offenlegen und mit vielen belastbaren Belegen und Theorien untermauern:
Ich werde
darlegen, warum die Designvorlage kein Burger oder UFO war.
Dazu werde ich
die genauen Proportionen des Falken erklären und herleiten. Die Größen,
Formen und Positionen der Triebwerksabdeckungen werden ebenso eindeutig
plausibilisiert wie die beiden nach vorne weisenden Keile. Vor allem werde
ich eine Erklärung liefern, wie das seitlich angebrachte Cockpit mit der
Lücke zwischen den beiden Keilen in Beziehung steht und wieso das Triebwerk
die halbkreisförmige Gestalt besitzt.
Ganz wichtig: meine Erklärung basiert
auf belegten Fakten des Real Life Produktionsprozesses des Films und nicht
etwa auf beliebigen Fantasy-Retcon-Phantastereien.
Ich habe dazu einen
amtlichen Riesenstapel Bücher angehäuft und mit viel Spaß durchforstet, um
möglichst viele Details zu finden. Tatsächlich war meine Lösung jedoch, wie
so oft, ein grandioser Zufallstreffer, den ich beim Durchblättern auf der
Suche nach etwas ganz Anderem machte. War es Glück? Ja, denn meine
Definition von Glück lautet: Es ist Glück, wenn Gelegenheit auf Vorbereitung
trifft.
Schließlich kann ich jedoch voller Stolz konstatieren, dass mein
Fund intensiver, kritischer Überprüfung standhielt und sogar immer mehr in
sich schlüssige Details elegant offenbarte, die sich im gleichen Maße mit
allen hier zusammengetragenen Anhaltspunkten decken wie sie auch die bisher
lancierten Mythen und deren Motivation entlarven.
Denn wer will schon
zugeben, dass das Design des berühmtesten aller Raumschiffe eine simple
Kopie von -beep- ist und damit maßgeblich eben nicht auf Joe Johnstons
Arbeit basiert sondern auf dem sonst in der Star Wars Welt weitgehend
unbekannten Gestalter mit dem Namen -beep-?
Übersicht des Status Quo (das Wissen über die Entwicklung)
Fangen wir also mit dem an, was
bisher an Informationen vorliegt:
Auszug aus dem Drehbuch
Die hier im Drehbuch erwähnte Rube
Goldburg (sic!) -Maschine (die tatsächlich
Rube Goldberg Maschine heißt und
mir am besten als Kermits "Was-passiert-Dann-Maschine" bekannt ist)
beschreibt den ersten Eindruck des Raumschiffs schon ganz treffend.
Kermits Was-passiert-Dann-Maschine
Zeichnung von George Lucas
Eine erste „Zeichnung“ von George Lucas für den Illustrator Ralph McQuarrie
offenbart hier neben der Ähnlichkeit zum Raumschiff aus Stanley Kubricks
mystischem Meisterwerk 2001: Odyssee im Weltraum (die Discovery One) einen
seltsam genau prophezeienden Vorgriff auf die Zukunft, die von exogenen
Einflussnahmen geprägt sein wird: das Rebellenraumschiff (Rebel Blockade
Runner/ RBR-1/ Tantive IV) und auch das Piratenraumschiff (Rasender Falke/
Pirate Ship) sind hier tatsächlich identisch. Auch die Prägung von Star Wars
durch das große Vorbild 2001: A Space Odyssey offenbart sich später noch in
einigen überraschenden Aspekten.
Diese Zeichnung stammt aus einer
Auktion, die sich jedoch offenbar irrt hinsichtlich der Urheberschaft: nicht
Colin Cantwell hat diese Zeichnungen erstellt, sondern George Lucas.
Colin Cantells Prototyp des Piratenschiffs
ein früher Entwurf der Discovery One mit Solarpaneelen
ein Modell der finalen Discovery One
Dieser erste Entwurf des Piratenschiffs von Colin Cantwell zeigt einige
wesentliche Elemente: die längliche, aus gleichförmigen Baueinheiten
gestaltete, filigrane Form erinnert an die Discovery aus 2001, die rustikal
aufgereihten Triebwerksgondeln in X-Form wirken wie ein brachial aufgemotzer
Hot-Rod und es sind die charakteristischen Rettungskapseln (Achtung,
Triggerwarnung: die hier wie zehn kleine Schokoküsse auf der Oberseite
wirken) bereits vorhanden.
Nach einigen Entwicklungen, einer Vielzahl von immer
neuen Konzeptskizzen und unzähligen Abwandlungen (durch Colin Cantwell,
Ralph McQuarrie, Joe Johnston, John Dykstra, Steve Gawley, Gary Myers und
Alex Tavoularis) wurde schließlich das finale Design erstellt.
Nachdem
Cantwell, der zuvor bei der NASA gearbeitet hat und auch bei 2001: Odyssee
im Weltraum mitgewirkt hat, bei Lucas anfing, kam Ralph McQuarrie dazu und
die ersten Zeichnungen zeigen auch den großen Einlfuss von 2001: das
Piratenschiff sieht aus wie die Discovery:
Skizze des Piratenschiffs von Ralph McQaurrie
Skizze des Piratenschiffs von Ralph McQaurrie
Skizze des Piratenschiffs von Ralph McQaurrie
Colin Cantell präsentiert den Y-Wing Entwurf
Hier ist der junge Cantwell zu sehen, wie er ein Modell eines von ihm
entworfenen Y-Wings George Lucas präsentiert. Die andere Version wurde zum
T-16 Skyhopper, den Luke Skywalker als Spielzeug im Film benutzt. Zudem
steht das Gerät im Hintergrund der Garage auf Tatooine.
Filmszene: Luke Skywalker spielt mit einem Modell des ersten Y-Wing-Entwurfs von Colin Cantwell
Filmszene: im Hintergrund ist ein 1:1 Modell des T16 Skyhoppers zu sehen
frühe Gestaltung des Piratenschiffs
Dieses erste
Modell des Piratenschiffs zeigt die stark an den im zweiten Weltkrieg
eingesetzten B-29 Langestreckenbomber angelehnte Cockpitkanzel, die
charakteristischen Landefüße und die Rettungskapseln, von der eine schon fehlt, um ein wenig
bewegte Hintergrundgeschichte anzudeuten.
Vergleich des B-29 Cockpits mit dem des Rasenden Falken
weitere Entwicklungsstufe des Piratenschiffs: eckige Düsen mit einer speziellen Form
Hier sind jetzt mit der
nächsten Evolutionsstufe statt der aufeinandergestapelten Raketentriebwerke
acht längliche Düsen in zwei Viererbatterien zu sehen, die einen
geschliffeneren Eindruck vermitteln. Diese Änderung ist nicht zufällig,
sondern beruht auf einem weit verbreiteten aber wenig bekannten
Designprozess-Ansatz, den ich später noch einmal aufgreifen und erläutern
werde und der ein wichtiges Schlüsselelement dieses Essays zur Klärung der
Design-Ursprünge des Falken darstellt.
Ralph McQuarries Entwurf des Piratenschiffs
Diese Konzeptzeichnung von
Ralph McQuarrie zeigt den Falken im Mos Eisley Weltraumhafen. Die
Rettungskapseln sind gut zu erkennen.
die fertige Illustration in Farbe
Die farbige Illustration offenbart
Details wie die schmutzige Außenhaut und die Radarschüssel. Seht gut
erkennbar sind auch bereits Chewbacca, C-3PO, R2-D2, Ben und Luke sowie Han
Solo, der unter dem Raumschiff stehend auf seine wertvolle Fracht wartet.
Die Rampe zeigt den Weg ins Innere und R2-D2 sucht nicht das Weite, sondern
das war zu dem Zeitpunkt die Art und Weise, wie er vorwärts fuhr. (dritte
Bein nach hinten ausgefahren).
die frühe Konzeption von R2-D2 mit dem dritten Bein nach hinten
die Innenansicht mit rautenförmigem Querschnitt
Die Innenanansicht aus Novemver 1975
zeigt sehr gut den länglichen Aufbau, der an ein U-Boot erinnert und den
rautenartigen Querschnitt dieses Raumschiffs, das auch bereits die runden,
gepolsterten Durchgänge in der der Mitte aufweist.
der Hot Rod aus American Graffiti
Die schroffe,
unverkleidete Mechanik eines mit groben Mitteln extrem leistunggesteigerten
Hot-Rods, wie er stilprägend war in George Lucas Filmhit aus dem Jahr 1973
„American Graffiti“, in dem der gelernte Tischler Harrison Ford den „Bob
Falfa“ spielte, sollte nun den Charakter des Piratenschiffs weiter
herausarbeiten. Also wurden die acht schmalen, eckigen Triebwerke durch eine
brachiale Batterie von elf länglichen, aufeinandergestapelten Düsen am Heck
ersetzt. Fertig war das Piratenschiff.
das fertige Pirateship
Es wurde als knapp 2 m langes Riesenmodell angefertigt mit über 400 elektischen Schaltungen (Lichter, drehendes Radar, Landegestell).
Die Größe war der angedachten, tragenden
Rolle geschuldet: viele Details sollten in den häufigen Großaufnahmen, die
geplant waren, zur Geltung kommen. Es kostete mit 25.000 USD bereit ein
Drittel des gesamten Modellbudgets.
das Modell wurde aus Acrylglas erstellt.
Als Krieg der Sterne/ Eine Neue Hoffnung/ A New Hope entstand, war das Geld grundsätzlich nicht knapp.
Das
Budget betrug zunächst 7,5 Millionen Dollar und wurde dann auf 11 Millionen
Dollar erhöht (Der Weiße Hai: 9 Mio., Unheimliche Begegnung der dritten Art:
19 Mio., James Bond - Der Spion, der mich liebte: 14 Mio., Das Leben des
Brian: 4 Mio.). Da aber auch viel dafür geboten wurde (Modelle, Kostüme, neu
entwickelte, computergesteuerte Kameras) und jede Menge junge Talente mit
viel Engagement sehr günstig ins Team zusammen mit erfahrenen Experten
geholt wurden, konnte sich George keine Pannen, Verzögerungen oder laufende
Änderungen leisten.
Joe Jonston stempelte sogar mit einem Radiergummi
winzige Fußabdrücke auf die Oberseite der Raumschiffverkleidungsteile, um
einen möglichst überzeugenden Gesamteindruck zu vermitteln.
Der leinwandfüllende Sternenzerstörer der Eröffnungsszene selbst war nur etwa halb so groß geraten als Modell: etwa einen Meter.
Aber es war zu diesem
Zeitpunkt ja auch nie der Plan, den Sternenzerstörer mit diesem
Piratenschiff in der Eröffnungsszene zu zeigen. Erst in der folgenden
Episode 5 wuchs dieses Star Destroyer-Modell auf angemessenere 2,43 m an.
Modellgrößenvergleich Piratenschiff und Sternenzerstörer
die Fernsehserie erschien im Jahr 1975
Dann jedoch erschien im Jahr 1975 im Fernsehen "Space: 1999"
George Lucas empfand die Ähnlichkeit zwischen seinem Piratenschiff und dem Eagle-Raumschiff als zu frappierend und befürchtete, dass sein Raumschiff als eine allzu einfallslose Kopie des billigen Fernsehspiels, da noch mit Drähten und Fäden die Modelle bewegte, rezipiert werden könnte. (Darth Vader wird auch gerne mal mit einem Tie Piloten verwechselt, ich kann die indiffrente Wahrnehmung des Publikums bestätigen und nachvollziehen aus erster Hand.)
beide Modelle wurden gegenübergestellt
oben: das Pirate Ship, unten: die Eagle aus Space: 1999
Daher verwarf Georce Lucas mit viel Verve die Idee des bisherigen Piratenschiffs und forderte kurzerhand und sehr kurzfristig ein radikal neu gestaltetes Piratenschiff, das sich extrem vom bisherigen Äußerenen unterscheiden sollte.
Apropos Verve: Die Gruppe
"The Verve" hat für
ihren größten und einzigen Hit "Bittersweet Symphony" einen Sample benutzt
von "The Andrew Oldham Orchestra". Dazu hatte "The Verve" auch die Erlaubnis
erhalten. Aber da "The Andrew Oldham Orchestra" Hits der "Rolling Stones"
interpretierte und nachspielte, wurde von den "Rolling Stones" die ganze Knete
des "The Verves" Hits eingesackt. Die Streicher aus "The Verves" "Bittersweet
Harmony" basieren auf der Gitarre aus "The Last Time" von den "Rolling Stones".
Klingt überhaupt nicht ähnlich bei "The Verve", ist aber so. (Die Geschwindigkeit wurde halbiert.)
Überraschenderweise basiert der "Rolling Stones" Hit selbst auf einem anderen
Lied: "This May Be The Last Time" von "The Staple Singers". Warum dieses Prinzip hier
so gut in den Kontext passt, klärt sich noch; versprochen.
Wie spricht man eigentlich das
aus dem Französichen stammende Wort Verve auf deutsch aus? Wehrf? Wehr-Fe?
Wer-Wä? Wörf? Ich hole mal
hier Aussprache-Hilfe auf Youtube.
Ok, jetzt habe ich Fragen.
Das alte Piratenschiff wurde aus Kostengründen
abgewandelt und weiterverwandt als eigentlich viel zu großes
Rebellendiplomatenschiff Tantive IV.
Etliche Änderungen waren
notwengig: Das Cockpit wurde abgetrennt und im neuen Falken weiterverwandt,
da es bereits als teure Kulisse für Dreharbeiten mit Schauspielern in den
Studios in Shepperton aufgebaut wurde.
Die maßstäbliche Größe hat
sich dramatisch erhöht von einem kleinen Piratenschiff mit nur zwei Piloten
in ein riesiges Diplomatenschiff mit einer Brücke, Konferenzräumen und
weitläufigen Gängen, in denen ja auch der Eröffnungskampf der übermächtigen
und präzise treffenden Sturmtruppler stattfindet.
(Die Sturtruppen waren de
facto übermächig, da sie die Rebellen schlugen, obwohl die Rebellen
eigentlich sehr gut geschützt alle auf das aufgeschweisste Einfalltor
schießen konnten, um einen Sturmtruppler nach dem anderen zu vernichten.
Diese weißen, steril glänzenden Gänge der Tantive IV erinnern an den Stil
von 2001, um dann diesem Eindruck ein ölverschmiertes, repariertes und
ranziges Star-Wars-Rebellen-Universum im Reportagestil gefilmt
kontrastierend gegenüberzustellen).
Dazu mussten viele Details angepasst werden, um dem neuen Maßstab Rechnung zu tragen:
• Die Stempelfußabdrücke
wurden entfernt
• ein neues Cockpit wurde erstellt aus zwei
aneinandergeklebten Farbeimern (ähnlich dem Kopf des Droiden WED-9-M1, der
in den staubigen Gassen Mos Eisleys neben der Zitronenbeissergesichtsversion
von C-3PO, genannt CZ-3, rollt)
der blaue WED-9-M1 Droid hat ebenfalls einen aus zwei kegelförmigen Behältern zusammengesetzten Kopf
• auch wurde für den neuen Größenmaßstab das
Fenster angepasst (eine erste Version mit Sprossenfenstern sollte zunächst
eine günstigere Änderung des Piratenschiffs darstellen, ohne ein komplett
neues Raumschiff erstellen zu müssen. Dieses wurde jedoch verworfen und
schließlich hat man das Sprossenfenster durch den schmalen Spalt ersetzt,
der besser zur dann neuen epischen Größe des umgewidmeten Blockade Runner
passte und von der Discovery XD1 inspiriert wurde). Nicht das Einzige, was
von der Discovery inspiriert wurde, so viel sei hier bereits verraten.
die erste Änderung: Sprossenfenster
schließlich wurden ein breiter Spalt favorisiert
die Ähnlichkeit zur Front der Discovery ist unübersehbar
Die Rettungskapseln, die zuvor für ein bis zwei Personen konzipiert
waren, wurden umgestaltet zu Geschütztürmen, indem Kanonen oben angebracht
und die Lagesteuerungsdüsen entfernt wurden.
die Rettungskapsel oben wurden zu Geschütztürmen
an der Unterseite wurden kleinere Pods angebracht
die Steuerungsdüsen wurden entfernt
Der Maßstab wurde vergrößert
alte und neue Größenverhältnisse
die Rettungskapseln wurden auch unten angebracht, damit diese Szene funktionieren kann.
Dem Maßstab entsprechend viel kleinere Rettungskapseln wurden unten angebracht und drei Schächte wurden leer gelassen, um auch hier wieder anzudeuten, dass bereits Rettungskapseln benutzt wurden oder sich versehentlich gelöst haben. Die Positionierung an der Unterseite war essentiell, um die Flucht aus dem bereits gekaperten Diplomatenschiff aus der Unterseite des Sternzerstörers zu ermöglichen.
das Modell mit der Einstiegsluke und der Aufnahme für das Drehgelenk
Die Einstiegsluke des Piratenschiffs, die ursprünglich
für eine Person konzipiert war, wurde beibehalten, da sich diese auf der
rechten/ Steuerbord-Seite befindet und in keiner Szene zu sehen war. Hier
ist auch sehr schön die massive Querachsen-Aufhängung des schweren Modells
zu erkennen.
Die praktischen Modelle mussten nicht nur gut aussehen und
technisch plausibel erscheinen, sondern auch Vorgaben der Tricktechnik
erfüllen: Aufnahmepunkte für Befestigungen und Achsen (Quer-, Längs- und
Vertikalachse) zur Positionierung und Bewegung des Modells mussten stets
eingeplant werden.
Um eine gute Bluescreenaufnahme zu ermöglichen, waren
Mindestdicken von Tragflächen ebenso wichtig wie eine matte Oberfläche, um
Überblendungseffekte zu vermeiden. Glänzende Cockpitscheiben waren somit
auch nicht möglich, wie man es am Modell des Falken gut erkennen kann und
wie der Slave 1 mit seiner abnehmbaren Cockpitscheibe, die gegen Versionen
mit glänzender oder auch opaker Oberfäche getauscht werden konnte, es auch
sehr gut demonstriert.
Die runde Satellitenschüssel wurde für den Bau
des Falken übernommen und durch eine rechteckige Version ersetzt.
die starke Achse zur Aufhängung des Modells ist ein wesentliches Bauelement
das Cockpit wurde stets ohne reflektierendes Glas genutzt
die runde Radarschüssel wurde gegen eine eckige getauscht
Fazit:
Wir halten also kurzgesagt nochmals hier fest: das Piratenschiff
orientierte sich stark an vorhandenen Konzepten wie der Discovery aus 2001,
durchlief dennoch über Monate viele kostspielige Iterationen, benötigte
etliche Entwürfe, Zeichnungen, Pläne, Konzepte, Maquettes, Modelle und
Änderungen bis es final fertiggestellt werden konnte.
Dann wurde es nochmals
im Maßstab geändert und das Cockpit sowie die Satellitenschüssel wurden für
den Falken übernommen.
Der Millennium Falcon in all seiner komplett neuen
Pracht, die so gar nicht nach NASA-Leichtbau aussah wie die Eagle und die
Tantive IV hingegen war… einfach sofort da?
Diese Southpark-Meme bringt es auf den Punkt.
So ist der Name entstanden
Wenn man zu 1999
eine Eins addiert, erhält man 2000 und somit das neue Millennium, das
zusammen mit der Abwandlung des Eagle zum Falcon den Namen des Raumschiffs
ergibt. Space 1999 selbst war auch schon recht nah dran an 2001, wenn man
mal ehrlich ist…
Für Episode VI, Die Rückkehr der Jediritter, wurde übrigens das alte Modell nochmals genutzt:
zusätzliche Fenster und Geschütze wurden angebracht (das konnte ich nicht belegen, für mich sehen die Modell identisch aus): "The Rebel blockade runner from Star Wars thus resurfaced in Jedi, with a number of modifications. Windows were added to its spine, and a gunship version of the vessel was made with heavy artillery mounted on its flanks" (Sculpting A Galaxy, Seite 5). Hohn Goodson hat dann in den 90er Jahren im Rahmen der weltweiten Museums-Ausstellungen den Urzustand wiederhergestellt und zusätzlich als humorvolle Anekdote die eigentlich fürs Piratenschiff vorgesehenen Details im Cockpit wieder erneut realisiert: ein Star Wars Poster, das von der Hülle der VHS-Kaufkassette entnommen war sowie eine erotische Aktphotographie von Playboy Playmate Deborah Borkman, Miss July 1976. (das habe ich ausführlich stundenlang widerwillig geprüft und belegt: es ist tatsächlich Deborah Borkman).
das Modell wurde mit Postern ausstaffiert
die Playboyausgabe 07/ 1976 mit Frau Deborah Borkman
das VHS Cover wurde als Poster genutzt
Wie schnell ist es entstanden?
“The second pirate ship was probably the ship we designed the fastest. It probably took less than a week" (Joe Johnston)
The Making of Star Wars, Seite 90
In „The Making of Star Wars“ auf Seite 90 wird nonchalant eingeräumt, dass das Design des Falken weniger als eine Woche gedautert habe.
Das Cockpit wurde gemäß der Angabe in diesem Text vom alten ins neue Raumschiff verpflanzt, weil es George so gut gefiel? Es ist wahrscheinlicher, dass es übernommen wurde, weil es bereits 1:1 gebaut wurde. Die asymmetrische Position ist auch kein Zufall.
Pirates and Princesses.net fasst die Legende knapp zusammen
Auf der Seite Pirates and Princesses.net wird die Erschaffung zusammengefasst mit „packe ein paar Teller
aufeinander, platziere ein Cockpit exzentrisch an die Seite, füge zwei Keile
vorne hinzu, dazu eine Satellitensschüssel und ein paar Rohre: fertig.“
„Lucas wanted […] more flying saucer-like“?
Ich bezweifle sehr, dass das
tatsächlich sein ausgesprochener Wunsch war.
starwars.com: "The Falcon was designed in one day."
Star Wars.com: „Das
originale Design war kein Hamburger.“ (nämlich das dem Eagle serh ähnliche
Piratenschiff).
„Der Falke wurde an einem Tag (sic!) gestaltet.“
„Wir nahmen einige Komponenten des Blockade Runner , wie etwa
das Cockpit, und packten es an die Seite einer großen Schüssel mit Keilen
vorne dran“.
Eine komplette Neukonstruktion mit allen Details an einem Tag
und anschließenedem Modellbau. Aus dem Nichts. Oder anhand eines Hamburgers
oder Tellerstapels. Nie. Und. Nimmer.
Zur Einordnung
Zur Einordnung von George Lucas'
angeblichem Wunsch, nun eine fliegende Untertasse als Vorbild nehmen zu
wollen: Es gab zuvor etliche Sci-Fi-Streifen, deren Gestaltung billig und
uninspiriert wirkte (bis auf 2001: Odysse im Weltraum natürlich):
silberfolierte Mercury-Raumanzüge mit hohlen Glaskugeln als Helm,
aseptisches Hochglanzambiente und lächerliche fliegende Untertassen, die so
oft von Autoradkappen auf Ufo-Sichtungsbildern imitiert wurden, sowie
filigrane Laserpistolen wie aus einem Bugs Bunny-Clip bestimmten die Optik,
die George Lucas um jeden Preis vermeiden wollte, als er eine Welt schuf,
die gebraucht, ölig und funktionierend wirkte und im Reportage-Stil
authentisch und grobkörnig dargestellt wurde.
Es gibt kein besseres Symbol für kitschigen Sci-Fi-Trash, als das abgenutzte, überstrapazierte Klischee der stereotypen, fliegenden Untertasse.
eine typische Sci-Fi Strahlenpistole
ein typischer UFO-Schinken (hier: "Fliegende Unterassen greifen an" aus dem Jahre 1956)
,
ein typisches UFO
George Lucas im Interview 2006: "something with a radial shape"
2006 verstrickte sich George Lucas in Widersprüche:
Einerseits wollte etwas ganz neues und während er im
Flugzeug auf dem Weg von London saß, sei ihm die Idee der Hamburger-Form
gekommen. Zwar sei die Form eines Hamburgers klar die einer
Fliegenden
Untertasse, die er stets ablehnte, aber dennoch sei er von der runden Form
doch überzeugt, die jedoch eben anders als alles andere sein sollte.
Lucas
war also der Erfinder der Falken-Form, die von einem Hamburger inspiriert
wurde. So, so..
George Lucas' angebliche Aussage laut Joe Johnston: "could have the essence of a fyling saucer"
„Ein Burger, den man auch beschreiben könnte als zwei Teller, zwischen denen man Zeugs gestopft hat.“
Hier wird die
Teller-Inspiration verkrampft und bemüht verknüpft mit der
Hamburger-Vorlage.
Schließlich wird hier ein vor dem Hintergrund der lange vergangenen,
vierzigjährigen Zeit sehr vages Zitat ins Feld geführt: „George könnte an
einem bestimmten Punkt gesagt haben, dass der Falke im Kern seines Wesens
eine Fliegende Untertasse beinhalten könne. Es gab eine Atmoshäre, die
offen war für jegliche Optionen.“
George Lucas soll also plötzlich sein Heil gesucht haben in der schlimmsten Verkörperung aller schlechten Sci-Fi Filme, in der billigsten aller denkbaren Ausgeburten cineastischem Banausentums, obwohl er gerade zuvor sein teures Erstmodell verworfen hat aufgrund einer oberflächlichen Ähnlichkeit zu einem Fernsehserienraumschiff.
„Interessante“
These.
Ich bin sicher, eine plausiblere Erklärung liefern zu könnnen im
Rahmen dieses Essays.
George Lucas' hat sich angeblich in höchster Not den stereotypen UFOs zugewandt
George Lucas‘ Hütte brennt: Monatelange Entwicklungszeit für das
Piratenschiff, ernorme Budgetbelastungen zur Erstellung der Modelle und
Requisiten, dazu der ernome Zeitdruck, der jede weitere Verzögerung
unerträglich macht.
Und was soll George in dieser Situation gemacht
haben? Er soll sich auf Fliegende Untertassen gestützt haben, um sein
Projekt zu retten. Nicht. Plausibel.
die angebliche Inspiration für den Falken: ein angebissener Hamburger mit einer Olive an Seite
So soll der Hamburger ausgesehen haben, der als verzweifelte Vorlage des Falken hätte dienen sollen:
rund wie ein Ufo, mit Sesamkörnern oben drauf als Andeutung
der Greeblies, abgebissen, um die Keile vorne anzudeuten und mit einer per
Zahnstocher angesteckten Olive für das asymmetrisch angebrachte Cockpit.
Ret-Con at ist best..
die angebliche Inspiration für den Falken: Joe Johnston erblickt schmutzige Teller
Alternativ soll ja Joe Johnstons Gestaltung beim Anblick von schmutzigem Abwasch in Gang gekommen sein.
Beim Anblick. Von. Schmutzigem. Abwasch.
Diese falschen Fährten der Hamburgeridee
und der Teller finden sich
in vielen Medien und Quellen.
Hier auf Star Wars .com:
die angebliche Inspiration für den Falken: Joe Johnston erblickt schmutzige Teller
"Joe Johnston
was inspired by dirty dishes when designing the Millennium Falcon. Johnston
was also tasked with redesigning the Falcon when the original design was
deemed too similar to another ship on television. Under pressure and
mentally blocked, Johnston was sitting in the kitchen when he spotted plates
on the counter. He imagined sandwiching two together like hamburger buns to
create a saucer-like ship. The Millennium Falcon started to take shape."
Die falsche Burgerspur als Ablenkung
Im Nachhinein wurde die Legende vom
Hamburger erdacht, um von dem wahren, wenig eigenständig kreativen Ursprung
des Designs abzulenken und sprechfähig auf die Frage nach der Inspiration
des berühmtesten aller Raumschiffe zu sein.
Plagiate, Kopien und auch Ruhm
sind ein zentrales Thema in der Kreativbranche und stets ein neuralgischer
Kritikpunkt- daher wurde genau diese Vorgehensweise ersonnen, denn wenn man gar
keine Antwort auf drängende Fragen liefert, lässt man Spekulationen und
Gerüchten freien Lauf und die Wahrheit kommt durch unbefriedigte
Fragesteller und deren dadurch provozierte Recherchen schneller als ans
Licht als ein Pups im Dreimeterbecken die Oberfläche erreicht. Beides ist
übrigens nicht aufzuhalten. Kann ich bestätigen.
Hier hat es nun geklappt
mit der Burger-Ablenkungslegende und die Geheimhaltung hat sagenhafte 46
Jahre funktioniert.
Im Buch "The Making of Star Wars" von J. W. Rinzler wird die Burgerlüge an vielen Stellen untermauert:
• "I thought of the design on the
airplane, flying back from London: a hamburger. I didn't want it to be a
flying saucer, but I wanted to have something with a
radial shape that would
be completely different from something else" (George Lucas, Seite 89. Das
Interview fand jedoch erst im Jahr 2006 statt und eine Erinnerung an den
Vorgang aus dem Jahr 1974 mag da auch durchaus unscharf sein).
• "Joe, George
and John worked up this new idea for what they called the round 'Porkburger'
"(Seite 89).
• "Because a hamburger or saucer
doesn't really have a front,
mandibles were added to give the new vessel orientation." (Joe Johnston,
Seite 93).
"Johnston's storyboard with Edlund's notes reflect the pirate
ship design revision. An earlier shot of the ship approaching Yavin is
replaced with the second vessel, while one storyboard showing the first
pirate ship moving along the Death Star trench is marked, "Re-do 'Hamburger
Boogie' " -a notation referring to the second pirate ship, which had been
inspired by the form of a hamburger". (Seite 95).
"The Making of Star Wars", Seite 95: ein Hamburger als Inspiration
angebliche Inspiration des Falken: ein Hamburger (Quelle: "Sculpting a Galaxy")
Auch im Buch "Sculpting A Galaxy" von Lorne Peterson wird auf Seite 18 das Hamburgernarrativ wiederholt:
• "The Falcon became a flying disk with a starboard outrigger
cockpit - inspired by the shape of a hamburger with a
speared olive hanging off the side."
Zusammengefasst lässt sich festhalten: In „The making of Star Wars“, Seite 89 werden der Porkburger und das Hamburger-Design erwähnt, gefolgt von der Legende des im Flugzeug sitzenden George Lucas, dem der Hamburger in den Sinn kam als Nucleus des neuen Raumschiffdesigns.
angeblich wurde die "double inverted saucer shape" von George Lucas präferiert.
Mandibles nur zur Orientierung abgebracht?
die angebliche Motivation für die Frontkeile: bessere Orientierung für den Zuschauer
Auf Seite 93 dann erneut die Hamburger-Analogie und die Plausibilisierung
der Frontkeile in der Form, dass diese hinzugefügt wurden, um der runden
Silhoutte eine leicht erkennbare Orientierung zu geben, die ein Vorne und
ein Hinten dem Zuschauer deutlich macht.
Der Falke ist nur ein Weltraum-Gabelstapler?
Zusätzlich wird davon gesprochen,
dass die Lücke zwischen den Keilen genutzt werden könne, um Frachtstücke
aufzunehmen ins Innere des Raumschiffs. (Leute. Bitte. Dass Disney Luke zu einem
verschrobenen Feigling macht. OK. Leia zu einer fliegenden Zombie-Mary
Poppins. OK. Lichtgeschwindigkeit zu einer Ultimativen Waffe, die sogar
Todessterne, Sternzerstörer und Plots ganzer Sagen zerstören kann. OK. Aber den Rasenden Falken aus Retcongründen
zu einem Weltraum-Gabelstapler degradieren? Nein. Das geht jetzt wirklich zu weit.)
der Falke ist also nur ein Weltraum-Gabelstapler
so viel Leistung, Wendigkeit und Geschwindigkeit für so wenig zu schiebende Fracht.
Zudem: ein Ein Schmuggelraumschiff ist wie ein Drogenschnellboot und nicht wie
ein Containerschiff. Denkt mal drüber nach: ein Schnellboot muss klein,
schnell, übermotorisiert, bewaffnet und wendig sein. Ein Frachter… naja, eher nicht. Das sind zwei ganz
unterschiedliche Geschäftsfelder. Zudem ist die Lücke an der Front des
Falken mit filigranen Strukturen von Leitungen, Rohren, Aggregaten und
Lampen übersäht, die das Einkuppeln von ganzen Frachtzügen völlig abwegig
erscheinen lassen. Das Manövrieren mit einem langen Güterzug vor der Front
ist auch komplett unsinnig. Von der Beladung und der Ablieferung mal ganz zu
schweigen. Auch kann der Pilot rein gar nichts sehen- er müsste weit oben
sitzen und nicht unten rechts. Je mehr ich drüber nachdenke, desto
erbärmlicher erscheint diese Erklärung des Fracht-Schiebers.
die Innenseiten der Frontkeile sind zu filigran, um Güter einzukopplen und zu schieben/ manövrieren
Hier soll also rückwirkend das Drogenschnellboot zum Bugsierschlepper samt Schleppkahn degradiert werden.
Diese Vorstellung ist im gleichen Maße abwegig wie sie ebenso nicht
vereinbar mit den sichtbaren Strukturen des Falken erscheint. Nunja, die Formen der Keile und die resultierende Lücke sind
tatsächlich nicht
zufällig entstanden und auch die genaue Form, Proportion und Größe waren bei
Leibe nicht beliebig.
Wie genau der Prozess aussah, kläre ich in diesem
Video auf.
Nochmals kurz zusammengefasst:
die schlanke Silhouette
der Hot Rod
Das schlanke Design wurde zunächst mit
Hot-Rod-Charakteristika ausgestattet
und dann kam die sogenannte
„Hamburger-Form“ ins Spiel::
die plötzlich enstandene gehamburgerte Version
das ursprüngliche Storyboard
die plötzlich enstandene gehamburgerte Version.
hier ein Storyboard zunächst mit der
Hot-Rod-Version und anschließend die „gehamburgerte“ Gestaltung..
Somit ist der Fall geklärt, geschlossen und kann zu den Akten gelegt werden.
Der Hamburger war’s...
The Millenium Falcon and its missing conceptual development
Die Idee, dass George Lucas also im Flugzeug sitzend über
eine neue Form des Raumschiffs sinnierte und dabei seinen angebissenen
Hamburger mit kreativ seitlich angesteckter Olive ansah, "Heureka" flüsterte
und die Idee für den Falken bekam ist Unsinn.
George Lucas ist ein lausiger
Designer. Dazu wurden die kieferartigen Bug-Verlängerungen ("mandibles")
nicht an den Falken angebracht, weil sie durch die abgebissene Lücke des
Frikadellenbrötchens inspiriert wurden, sondern um dem Zuschauer es zu
erleichtern, zu erkennen, wo vorne beim sonst kreisrunden Raumschiff ist
(siehe Seite 93, "mandibles were added to give the new vessel
orientation.").
Die Lücke wurde dann plausibilisiert mit der Funktion zur
Aufnahme von Transportgütern.
Zudem wurde das Cockpit nicht wegen der
berüchtigten Hamburgerolive an der Seite angebracht, sondern weil das
Cockpit des Ursprungsraumschiffs ja beim neuen Modell weiterbenutzt werden
musste (die Kulissen und Requisiten befanden sich ja schon im Bau für die
Dreharbeiten). Das ganze Cockpit wurde abgesägt und sogar erst mittig (sogar
anfangs mit einem Teil der länglichen Struktur des Ursprungsmodells) und
erst später seitlich angebracht.
Das Design entstand also aufgrund der Zwänge vor Ort und nicht wegen der Hamburger-Vision.
Somit entfällt
der Hamburger als Erklärung des Ursprungs, da sich die Fakten widersprechen,
denn warum sonst gab es eine Zeichnung mit dem Cockpit in der Mitte? Die
Oliven-Idee kann es nicht gewesen sein.
Joe Johnston entlarvt die ganze Hamburger-Geschichte als Lüge
Urbaner Mythos
Aber Moment… was genau hat da Joe Johnston offiziell zu Protokoll gegeben? Er selbst widerlegt freimütig die fadenscheinige Hamburger-Geschichte und gibt ihr das vernichtende Etikett eines urbanen Mythos. Erstunken und erlogen. Ein falsche Fährte. Ein Placebo, um den bohrenden Fragen einen Schlusspunkt zu setzen und weitere Investigationen zu unterbinden.
Der Hamburger ist ein roter Hering.
Der berüchtigte Brückentroll aus The Secret of Monkey Island
Der Troll mag den Fisch, der ein "Red Herring" ist.
die Ähnlichkeit ist natürlich nicht zufällig.
Dale Pollock, in Skywalking page 210: "And who else [but Lucas] would refer to the *Falcon* as “a hamburger-shaped spaceship?”
"[...] whose redesign by Joe Johnston was purportedly inspired by Lucas’ idea of a hamburger in space."
Das ist also das gesamte Quellenmaterial, das die Hamburgeridee
belegen soll. Lächerlich..
"As far as I can tell, there is no significant
concept development of the Millennium Falcon between the intial blockade
runner design and the subsequent 'real' Falcon. One moment it's the blockade
runner, the next it's the falcon as we know it."
Nur eine transplantierte Pilotenkanzel und eine Radarschüssel sind natürlich kein Ursprung für ein neues Konzept.
2011 wurde vom Verfasser der genialen
Seite kitbashed.com bemängelt, dass keine Konzeptentwicklung bekannt sei
zwischen dem Blockade Runner und dem Falken. Keine Zeichnungen, Modelle oder
Entwicklungsschritte. Auch unterstreicht er sofort, dass er kein Anhänger
des Hamburgerismus sei.
Es gäbe keinerlei belastbare Zitate von George Lucas, die die Hamburgeridee belegen und dennoch sei die Geschichte unendlich oft wiederholt worden.
Es handelt sich um eine Art erzwungenen Mandela-Effekt.
Dale Pollocks Zitat in Skywalking auf Seite 210 sei lediglich eine
Andeutung, die den Namen Lucas nur lose einschliesst und die Umgestaltung
des Raumschiffs durch Johnston sei durch einen Hamburger inspiriert: eine
Aussage, die auch leicht durch eine unpräzise Wiedergabe der Situation
entstanden sein könnte (Falke wurde gestaltet und George Lucas sagte beim
ersten Anblick, dass er sich an einen Hamburger erinnert fühlte.
Genau solch eine Verkehrung der Rezeptionssequenz ist ja auch beim Slave 1 entstanden- das Design wurde später wiedererkannt in einer Straßenlaterne und daraus wurde die fixe Idee, das Design basiere auf ebendieser Laterne.
Die
Entstehung des Slave 1 kläre ich auch auf in diesem Video, wobei ich jetzt
schon verrate, dass die Nähe zur Entstehung des Falken verblüffend groß ist
auf nahezu allen Ebenen).
Eine glatte Untertasse wird hier als
geringstwertigstes Design bezeichnet, das aufgrund der Einfachheit in so
vielen Science Fiction Werken verbreitet ist. Ergänzt wird die Aussage um
die Assoziation, dass die Vulkanier-Grußhand mit den abgespreitzen Fingern
dem Falken ähnlich sähe.
Statt einer Vulkaniergrußhand kommte
natürlich auch eine menschliche Hand in Frage, wenn es um Ähnlichkeiten
geht. Es ist wie mit der Slave 1 Straßenlaterne, nur mit deutlich mehr
Vergleichen und Assoziationen. Dabei fällt mir ein, dass die Slave 1 auch
wie ein Bügeleisen aussieht. Man könnte also auch frech vermuten, es das
Design beruhe auf einem Bügeleisen. Ist natürlich Unsinn.
Ein wichtiger Aspekt wird hier herausgestellt: der wirtschaftliche
Faktor. Ohne genaue Pläne und Konzepte ein sehr teures Modell neu zu bauen,
wäre betriebswirtschaftliche Selbsttötung gerade in dem angespannten Umfeld
der Produktion, die bereits Budget- und Zeitrahmen weit überschritten hatte.
Das Budget war nebenbei nochmals bemerkt riesig: 11 Millionen Dollar waren
doppelt bis dreimal so viel Geld, wie es für Produktionen in der Zeit von
1970 bis 1977 üblich war.
Die Mondfisch-Theorie
Die Mondfisch-Theorie, die Cinefex Nummer 65, Seite 80 erwähnt wird, erklärt
zwar nicht die Gestaltungsgrundlagen des Falken, aber sie erklärt, aus
welchem Grund das Cockpit asymmetrisch so ungünstig angebracht wurde, dass
eine Sicht auf die gegenüberliegende Backborseite praktisch unmöglich war.
Halt, Stop,
jetzt falle ich auch darauf herein. Es ist genau umgekehrt: Das Cockpit
wurde an einer so ungünstigen, unlogischen Stelle platziert, dass es keinen
Sinn ergibt (die Sicht nach links ist eingeschränkt). Anschließend wurde die
Mondfisch-Fluglage erfunden (horizontaler Start, Rotation in die Vertikale,
Flug nach vorne mit den Keilen an der Front), die nicht nur exotisch klingt,
sondern auch die eingeschränkte Sicht aufhebt. Leider ist so ein fliegender
Pfannkuchen in der Draufsicht wenig fotogen und nimmt zu viel der Bildfläche
auf der Leinwand ein. Dazu ist das sich drehende Cockpit mechanisch nur
schwer zuverlässig zu realisieren als praktisches Modell. Also hat man die
Mondfisch-Konstellation wieder abgesagt (wenngleich das Gelenk nach wie vor
zu sehen ist am Modell) und erst wieder beim B-Wing realisiert. Beim B-Wing
sind die hier im Zitat angeführen Wurzeln in Form der Berkey Bilder deutlich
erkennbar und korrekt.
Hier vermutet ein Autor, dass die Neugestaltung eine sprichwörtliche
Nacht- und Nebelaktion unter Hochdruck gewesen sei, die keine Zeit für
zusätzliche Dokumentationen zugelassen hätte.
Hier bemerkt der Autor, dass er die Hamburgerfabel
tausendfach gehört habe aber stets der gleiche Gedanke in ihm aufkommt, wenn
er drüber nachdenkt:
Wenn man ein ausgefeiltes Design auf dem Papier in der Art dieser McQuarrie Illustration erschaffen hat und dieses derart befürwortet, dass ein detailiertes, teures Modell dieser Qualität gebaut wurde, erscheint es „wenig plausibel“ (*hust*), dass das neue Design nur anhand eines gewöhnlichen Frikadellenbrötchens ins Leben gerufen wurde über Nacht.
Darüber
hinaus
bezeichnet
der
Verfasser
George
Lucas
Kommunikation
als
zumindest
fragwürdig
im
Hinblick
auf die
historischen
Fakten
der Star
Wars
Filmentstehung
und
vermutet,
dass
Lucas
selbst
die Idee
des
Hamburgerunsinns
irgendwie
unterhaltsam
oder
gerissen
fand.
Assoziationen
Ich fasse die allesamt recht eindimensionalen Erklärungsversuche hier nochmals zusammen (sie werden immer mehr und entfernen sich von der Wahrheit immer weiter…)
Hamburger
mit
Olive an
der
Seite,
schmutziges
Geschirr
mit
Tellern
Vulkaniergrußhand
oder
einfacher
auch nur
eine
eben menschliche Hand
(hm, dabei fällt mir die
Elbphilharmonie auf, deren Silhoutte tatsächlich den Fingern ähnelt… ein
Zufall oder doch das sich überall im guten Design niederschlagende Prinzip
der Fibonacci-Folgen, die ich später nochmals hier aufgreifen werde?)
Tortenstück
Pacman (es wird nicht besser hier… zumal das Entstehungsdatum 1980 beim
besten
Willen
nicht
passt)
Ein Pfannkuchen
ein Kartoffelchip (der hier aber auch ein wenig nach der Narcissus aussieht)
der
Komet
12P/Pons-Brooks...
Ein Intruder XB982 Raumschiff aus dem
Valérian
and
Laureline
Comic,
das
selbst
wiederum
einem
Ufo
ähnelt,
dass in
einem
50er
Jahre
Streifen
(Invasion
der
Untertassen-Männer,
1957)
auftauchte...
das auch dieses Weird Science Titelblatt Nr. 16 aus dem
Jahre 1952 schmückte..
die vordere Tellerform der Enterprise könnte
ebenso Modell gestanden haben für den Falken. Diese Idee wurde im Film
„Zapped“ (der wunderbare Titel der deutschen Variante lautet „Der Typ mit
dem irren Blick“) bereits visualisiert mittels eines
Falken-Enterprise-Hybriden..
aber es könnte auch der Sattelaufliegerkupplung
sein
eines
LKW.
(Wer
diesen
LKW
kennt,
hat
einen
Preis
verdient,
schreibt
es gerne
in die
Kommentare)
Die
asymmetrische Cockpitausrichtung könnte auch vom Blohm & Voss BV 141
Aufklärungsflugzeug stammmen……
Oder wie wäre es mit einer
Pizza als Vorlage des Falken? Man merkt, es kann kaum verrückter oder
abwegiger werden..
Aber Moment, was steht hier auf Seite 22 des
offiziellen Buchs „The George Lucas Exhibition? „Über die finale Gestaltung
des Falken wurde schließlich entschieden, als das ILM Team und George Lucas
zum Mittag Pizza aßen. Lucas hatte plötzlich einen Geistesblitz und der
Falke hatte schließlich die Form zweier Dinge: eines UFOs und einer… Pizza.“
. Daher auch die Überschrift des Artikels: „UFO + Pizza“..
Kinners,
kannste Dir nicht ausdenken, sowas..
Um der Wahrheit auf den Grund
zu gehen, muss ich den Blick etwas weiten auf die Umstände und
Zusammenhänge. Fangen wir an::
Die erste Frage ist: welche an Star Wars
beteiligten Personen haben zuvor an welchen anderen Filmen mitgewirkt? Denn
auch bei neuen Entwürfen fließt auch immer die bisherige Erfahrung ein und
viele Künstler holen sich natürlich Inspirationen bei anderen Werken..
John Dykstra arbeitet mit Douglas Trumbull zusammen an "The Andromeda
Strain" / "Andromeda -Tödlicher Staub aus dem All" und "Silent Runing" /
"Lautlos im Weltraum". Dykstra erstellte schließlich die "Miniature and
Optical Effects Unit"-Einheit, die später unter dem Namen "Industrial Light
and Magic" (ILM) bekannt wurde. Roberts Watts (Halbbruder von Boba Fett/
Jeremy Bulloch) war als Produktionsleiter sowohl bei 2001 als auch bei Star
Wars tätig. Auch wurden vom gleichen Team Requisiten für 2001 und Star Wars
gebaut. John Michell erstellte für 2001: A Space Odyssey mit seiner
deutschen Drehbank der Marke "Feinbau" die Düsen der Discovery und später
die Augen für C-3PO. Die C-3PO-Augen sind rund und wirken stets aufgeregt
und erschrocken. Die senkrecht verlaufenden Stege unterstreichen die
Aufwärtsbewegung der aufgerissenen Augenlider. Quer- oder schrägverlaufende
Stege hättten einen anderen Gesichtsausdruck zur Folge. Die Pupillen sind
klein (im Gegensatz zu den "Augen" von R2-D2 fällt das sehr deutlich auf)
und wirken ebensfalls wie eine erschrockene Mimik. Dazu passen auch die
stets hochgerissenen Arme, die ja durch kleine Streben daran gehindert
werden, locker und entspannt seitlich am Körper herunterzuhängen. Die neun
Streben der Discovery-Düsenabdeckungen wurden auf acht Streben im Auge von
C-3PO reduziert, damit die Pupille, durch die Antony Daniels im Köstüm
blickt, freie Sicht hat und nicht durch eine mittige Strebe das Sichtfeld
blockiert wird..
"For a design departure that radical, you'd think
there had been some sketches or mockups of some sort, right? The roughest,
earliest drawings I've been able to find, are the thumbnails McQuarrie did
for his revised Docking Bay 94 painting in A Gallery of Imagination, and
clearly those were almost fully fledged designs!""
Wo ist also der
Zwischenschritt oder auf welchem Vorbild basiert der Falke tatsächlich, wenn
es keine Zwischenschritte gegeben hat?
Silent Running (1972):
Douglas
Trumbull und John Dykstra (Spezialeffekte/ Tricktechnik))
Clockwork Orange (1971):
Liz Moore (Korova Milk Bar "Möbel", John Michell (Plattenspieler-Manufaktur), Dave Prowse (Julian)
Liz Moore (Gestaltung der Figuren in der Korova Milk Bar)
John Michell (Hersteller des legendären Plattenspielers „Transcriptors Hydraulic Reference“ ),
2001: Odyssee im Weltraum (1968):
weiterhin
beteiligt
waren (identisch
zu Krieg
der
Sterne):
Bill
Weston
(Astronaut,
Stunt
Double
Keir
Dullea),
Bruce
Logan
(Special
Photografic
Effects),
Burnell
Tucker
(TMA-1
Site
Photographer),
Charles
E.
Parker
(Make Up
Supervisor),
Gilber
Taylor
(Additional
Photographer),
Graham
Freeborn
(Make Up
Artist),
Harry
Fielder
(Moonwalker),
John Jay
(Still
Photographer),
Kay
Freeborn
(Assistant
Make Up
Artist),
Les
Bowie
(Special
Effects
Additional
Supervisor),
Peter
Childs
(Draughtsman),
Peter
Hancock
(Props),
Robert
Watts
(Production
Manager).
Star Wars (1977):
Liz Moore (C-3PO, Stormtrooper, 2001),
John Michell
(Greeblies,
2001),
Colin
Cantwell
(Raumschiffe,
siehe
2001),
Stuart Freeborn (Chewbacca,
2001), Hans Kurt „Harry“ Lange (2001), Dave Prowse (Clockwork
Orange), John
Dykstra (siehe 1972 Silent Running: zusammen mit Douglas Trumbull, der
selbst zuvor bei „2001“ mitgearbeitet hat, Joe Johnston (bisher
keine
anderen
Tätigkeiten). Nicht dabei: Brian
Johnson.
weiterhin beteiligt waren (identisch zu
2001:
Odyssee
im
Weltraum):
Bill
Weston
(Stormtrooper),
Bruce
Logan
(Special
Photografic
Effects),
Burnell
Tucker
(Del
Goren),
Charles
E.
Parker
(Special
Makeup
Effects
Crew:
Cantina
sequence),
Gilber
Taylor
(Director
of
Photography),
Graham
Freeborn
(Special
Make Up
Effects
Crew),
Harry
Fielder
(Death
Star
Trooper),
John Jay
(Still
Photographer),
Kay
Freeborn
(Make Up
Artist),
Les
Bowie
(Visual
Effects),
Peter
Childs
(Draughtsman),
Peter
Hancock
(Props),
Robert
Watts
(Production
Supervisor).
Es sind also eine Menge Übereinstimmungen hinter den Kulissen zu erkennen von Star Wars und 2001.
Über einen Umweg über Silent
Running sind weiterer Verbindungen auszumachen. Aus dem großen Einfluss, den
2001 auf George Lucas Werk hatte, wurde ja auch nie ein Geheimnis gemacht.
Bevor ich nun auf die offensichtlichen Parallelen zwischen beiden Werken eingehe, komme ich zunächst auf die subtileren Verbindungen:
Liz Moore (2001 Star
Child, Clockwork Orange Korova Milk Bar, Star Wars Stormtrooper-Helm, C-3PO)
arbeitete für Star Wars Seite an Seite mit Brian Muir (Stormtrooperrüstung,
Darth Vader Helm, Cz-1, RA-7 Death Star Droid).
Brian Muir hat 1972 eine
Gedenktafel für die New London Wertpapierbörse gestaltet und diese
Gedenktafel wurde von der Queen enthüllt. Die Queen hat auch 1977 eine
weitere Gedenktafel enthüllt: eine von Arthur Fleischmann umgestaltete
Acrylglas-Plastik, die Kristall-Krone, anlässlich des Silbernen Jubiläums
der Queen. Diese Plastik war zuvor der verworfene Erstentwurf des Monolithen
aus 2001 und zugleich der größte Acrylglasblock der Welt. Die Queen hat aber
auch engen Kontakt zu David Gammon, der den Transcriptor Plattenspieler
entwickelte..
Dieser Plattenspieler wurde dann ja von JA Michell (2001, Discovery,
C-3PO Augen) in der direkten Nähe der Elstree Studios in Linzens gebaut, was
dazu führte, dass viele Einzelteile von diesem Gerät benutzt wurden, um die
Star Wars Kostüme zu gestalten. Somit schließt sich der Kreis: Es steckte
also die Queen dahinter. Nur Spaß. Es war ja auch Prinzessin Margaret und
nicht die Queen.
Aber einen verrückten Bezug
habe ich noch: C-3PO ist ja bekanntermaßen angelehnt an Fritz Langs
Maschinenmenschen Maria aus Metropolis sowie Peter Lorres Gesichtsausdruck
der Schlüsselszene aus Langs weiterem Meisterwerk „M- Eine Stadt sucht einen
Mörder“.
Fritz Lang hat nebenbei den Countdown erfunden für mehr Dramatik in
seinem Space-Film „Die Frau im Mond“ aus dem Jahr 1929.
Nehmt dies, Ihre
GenderhasserInnen.
Wieso für die Mimik winzige Details wie die
Orientierung der Augenlamellen so entscheidend ist, kann in diesem Video gut
nachvollzogen werden.
Brian Muir hat übrigens auch die
Schienbeinschützer für Gewichtheber und Bodybuilder Dave Prowse (Darth
Vader) angefertigt direkt auf Maß, denn es wurde ein Ganzkörperabdruck
erstellt. Die Schützer sind stark unterschiedlich lang, weil eben auch die
Beine unterschiedich lang sind , was darin begründet ist, dass Prowse als
Kind aufgrund einer falschen Diagnose solche Beinschienen tragen musste wie
Forrest Gump und zudem einige Monate ans Bett gefesselt wurde. Ein Bein
entwickelte sich sich schwächer und blieb zudem kürzer. Dieses Bein war
stets das Bein, das beim Posieren fürs Bodybuilden nach hinten gesetzt und
vom gesunden Bein verdeckt wurde. Das ist der Grund, warum auf der ganzen
Welt nun Darth Vader Imitatoren herumlaufen mit zwei unterschiedlich langen
Schienbeinschützern (und sich immer wieder fragen, wo welcher Schützer
korrekt angebracht wird: Es ist das linke Bein, das kürzer ist.)
(Abschweifungsalarm!) HR. Giger wurde vom Monolithen in 2001 inspiriert, als
er den Spacejockey gestaltete. Und Brian Muir hat die Skulptur aus Ton, von
der dann ein transparenter Kunstharzabguss gegossen wurde,
erstellt.(ABSCHWEIFUNGSALARM!))
Zurück zum Thema: J.A. Michell hat
also an der Discovery die gearbeitet und die Augen von C-3PO hergestellt::
Die erste und offensichtlichste Verbindung von 2001 und Star Wars im
Film selbst ist zu erkennen in der Mos Eisley Szene: neben der Alienkneipe
steht eine Raumkapsel, die extrem an die EVA-Pods aus 2001 erinnert. EVA
steht für extra-vehicular activity (Außenbordeinsatz). In der furchtbaren
Neuversion wurde diese Reminiszenz zusätzlich noch ein weiteres Mal
eingefügt und vor das Wrack eines Transportraumschiffs gesetzt. In den
Konstruktionsplänen wird dieses Gefährt genannt: „Ubrickian Landspeeder 9000
Z001“.
In „Die Dunkle Bedrohung“ (Episode 1, da bin ich so gar nicht im
Thema…brrr) wurde diese Anspielung nochmals wiederholt und wenig subtil mit
dem Holzhammer serviert: Auch Episode 2 (Angriff Klonkrieger, doppel-brrrr)
ist das Core Ship der Mondlandefähre Aries 1 B wie aus dem Gesicht
geschnitten oder eben geklont (badumm tss)- eine weitere 2001-Verbindung.
Es gab natürlich auch jede Menge Szenen, die vielleicht weniger
einen offensichtlichen Hinweis auf 2001 geben sollten, als dass
sie einfach stark von Kubricks Meisterwerk inspiriert wurden:
links 2001 space odyssey: Affen. Im Vordergrund: Moonwatcher (Daniel Richter). Besser als bei Planet der Affen, finde ich. Rechts: Star Wars. Riesenaffe mit aufwendiger Maulkonstruktion (von Stuart Freeborn) und Riesenkrankenpfleger (Peter Mayhew) im Inneren.
links: 2001 Odyssee im Weltraum. Tablets aus dem Jahre 1968. Konsequent genial, da Co-Author und Brain Arthur C. Clarke ja auch bereits Jahre vor dem ersten Satelliten (Sputnik) geostationäre Kommunikationssatelliten voraussah. Rechts: kein Krieg der Sterne, eher ein realer Krieg der Patente...
links: 2001 space odyssey: Orion III Spaceplane mit Pan American World Airways Raumschiffflugbegleiterin (drei f... puh.) mit Riesenmütze. Rechts: Star Wars, Cantina Band mit Bith und Kapelle
links: 2001 space odyssey: Die Discovery. Die Gitter vor den Düsen sehen aus wie... Rechts: Star Wars ANH, C-3PO. Die Gitter vor den Augen.
links: Odyssee im Weltraum, Aries 1b Raumfähre setzt zur Landung auf dem Mond an. Rechts: Star Wars, A New Hope, escape pod mit Dick und Doof an Bord.
links: 2001 space odyssey, Landehangar der Aries 1b auf dem Mond. Rechts: Star Wars, der sagenhafte Rasende Falke, der seine Form erst sehr kurzfristig erhielt. Mehr spannende Informationen nur zur überraschenden Entstehung des Falken: hier.
links: Space Odyssey, David Bowman dringt ein in den Ursprung von HAL9000. Rechts: Star Wars, The Empire Strikes Back, Vader versucht, seinen Sohn kaltzustellen.
links: Space odyssey 2001, Dr. Smyslov (Leonard Rossiter) versucht, an Geheimnisse zu kommen. Rechts: Krieg der Sterne, Greedo versucht, an Geld heranzukommen und schießt dabei überhaupt gar nie.
"greedy" = gierig. (nach Informationen oder eben Geld)
links 2001 Space Odyssey, Space Station V. Rechts: Star Wars, Todesstern. Hier wird es offensichtlich.
links 2001 Space Odyssey, Space Station V. Rechts: Star Wars, Todesstern. Hier wird es offensichtlich. George Lucas nutzte diese Szene gleich zweimal.
links 2001 Space Odyssey, Space Station V. Rechts: Star Wars, Todesstern. Hier wird es offensichtlich. George Lucas nutzte diese Szene gleich dreimal.
links 2001 Space Odyssey, Space Station V. Rechts: Star Wars, Todesstern. Hier wird es offensichtlich. George Lucas nutzte diese Szene gleich viermal.
links 2001 Space Odyssey, Space Station V. Rechts: Star Wars, Rebellenstützpunkt. Hier wird es offensichtlich. George Lucas nutzte diese Szene gleich fünfmal.
links 2001 Space Odyssey, Space Station V. Rechts: Star Wars, Todesstern. Hier wird es offensichtlich. George Lucas nutzte diese Szene gleich sechsmal.
links 2001 Space Odyssey, Space Station V. Rechts: Star Wars, Todesstern. Hier wird es offensichtlich. George Lucas nutzte diese Szene gleich siebenmal.
links 2001 Space Odyssey, Space Station V. Rechts: Star Wars, Todesstern. Hier wird es offensichtlich. George Lucas nutzte diese Szene gleich achtmal.
links 2001 Space Odyssey, Space Station V. Rechts: Star Wars, Todesstern. Hier wird es offensichtlich. George Lucas nutzte diese Szene gleich neunmal.
links 2001 Space Odyssey, Space Station V. Rechts: Star Wars, Todesstern. Die Rotfärbung reicht für mich jetzt schon aus, um hier auch Ähnlichkeiten zu erkennen. Die Einstellung bestimmt die Wahrnehmung; alte Erkenntnistheoretikerweisheit.
links 2001 Space Odyssey, Space Station V. Rechts: Star Wars, Todesstern. Die Beleuchtung der Einflugs-Schächte reicht für mich jetzt schon aus, um hier auch Ähnlichkeiten zu erkennen.
links 2001 Space Odyssey, Space Station V, russiche Wissenschaftler mit Neugierde und sinnfreien Floskeln. Rechts: Return Of The Jedi, Todesstern, alter Sack mit Seniorconsultern.
Dr. Stretyneva (Irena Marr) in 2001 A Space Odyssey auf der Space Station V.
Links: Clavius Base aus Space Odyssey 2001. Rechts: Star Wars, A New Hope, Unterseite des Sternenzerstörers.
links: Raumschiff Discovery aus 2001 Odyssee im Weltraum. Rechts das U-Boot Cetacean aus "Der Mann aus dem Meer" mit Patrick Duffy. Oder eben auch der Mann aus Atlantis/ Man from Atlantis. Die Liste der 2001-Ausleiher wächst also...
links: EVA Pod aus 2001 Space Odyssey. Rechts: Krieg der Sterne, Episode IV, mit einem Dekovehikel vor der Mos Eisley-Cantina, das recht ähnlich aussieht.
linke: 2001 Space Odyssey, Orion III Space Plane, Bordküche. Rechts: Star Wars, Millennium Falcon. Gang mit dem Golden Boy.
links: Computeranzeige auf der Discovery (2001 Space Odyssey). Rechts: Spaceballs, leck-mich-fett-Geschwindigkeitsschild des Lord-Helmchen-Raumschiffs. Wurde von Tesla (Model S P90D) kopiert.
links: Mondstation Clavius aus 2001 Odyssee im Weltraum. Rechts: Spitze vom Sternzerstörer aus Krieg der Sterne.
Links: Discovery aus 2001 Space Odyssey. Rechts: Star Wars, A New Hope, Stardestroyer. Die runden Düsenelemente und die geometrischen Einfassungen ähneln stark.
Odyssee im Weltraum: die Luftschleuse der Discovery. Star Wars: Cockpit aus Darth Vaders Tie Advance x1 TIE-Fighter, Eine Neue Hoffnung. Identische Formen und Komposition.
Cockpitbeleuchtung in 2001 Space Odyssey. Rechts: Krieg der Sterne, Todesstern- (Fernsehstudio-) Bedienpult. (2-ME GVG Switcher)
Im Hintergrund ein Wandelement im Zentrifugenteil der Discovery (2001 Space Odyssey). Rechts: A New Hope / Star Wars mit ebenfalls einem Wandelement auf Tatooine im Hintergrund.
Im Hintergrund ein Wandelement im Zentrifugenteil der Discovery (2001 Space Odyssey). Rechts: Return of the Jedi / Star Wars mit ebenfalls einem Wandelement auf Endor im Hintergrund.
der omnipräsente, vieläugige HAL9000 im EVA-Pod as 2001 Space Odyssey kurz bevor er Frank Poole ausknipst. Rechts Star Wars mit einem Blick aus dem Escape-Pod. Ähnliche Komposition.
links die Bedienpultknöpfe auf der Space Station V in 2001 Space Odyssey. Rechts A New Hope mit den Knöpfen des X-Wing-Fighters.
Hier die Bedienknöpfe auf der Discovery in 2001 Odyssee im Weltraum. Schwarzer Hintergrund, eckige Rahmen und Knöpfe in Grundfarbe. Rechts Krieg der Sterne mit dem Rasenden Falken und recht ähnlichen Knöpfen im Hintergrund.
Der Aufzug des Orion III Spaceplane betrieben von Pan American World Airways (2001 Space Odyssey). Daneben: The Empire Strikes Back (Star Wars), Darth Vaders Meditation Chamber auf der SSD Executor (Super Star Destroyer).
Ein Foto vom Drehort von 2001 Odyssee im Weltraum. Die Discovery ist zu sehen mit den Raumanzügen. Rechts: Das Imperium schlägt zurück, Star Wars, Super Star Destroyer Executor mit Boba Fett. Der Panzerfaustaufsatz am Rücken ähnelt sehr dem Setfoto von 2001.
Ein EVA-Pod aus 2001 Space Odyssey, das manuell die Luftschleuse der Discovery öffnet mit seinen real funktionierenden Mechnikarmen. Rechts: Rückkehr der Jediritter, Star Wars, Jabbas Palast, der 8D8-Roboter hat sehr ähnlich Arme wie das EVA-Pod aus 2001.
Kinoposter für 2001 a space odyssey, das die Zentrifuge der Discovery zeigt. Recht Star Wars, A New Hope, ein Tie-Fighter. Die Formen (Zwei Scheiben verbunden mit eim Steg) erscheinem mir ähnlich.
Hier werden das Bewußtsein von HAL9000 sukzessive abgeschaltet. Lediglich die Reflexe bleiben in Betrieb. Daneben Star Wars, Episode IV, Eine Neue Hoffnung, Todesstern: Vater führt ein ernstes Gespräch mit seiner Tochter und bedient sich der Hilfe eines Folter-, äh, Schmerz-, äh Verhördroiden.
Zur Erinnerung: viele Künstler, Designer und
Techniker arbeiteten an beiden Filmen. Das hier ist eine Illustration für
den Falken von Alex Tavoularis für Star Wars, wohlgemerkt, nicht für 2001.
Eine weniger bekannte Szenennachstellung
ist so frappierend, dass, wenn man einmal die passende Referenz erkannt hat,
diese Szene nie mehr wie früher wahrnimmt. Diese Szene ist die zweitstärkste
Verbeugung vor 2001. Auf die Stärkste komme ich später noch zu sprechen. Es
handelt sich um das Einfrieren von Han Solo in Episode V. Zunächst einmal
ist die Szene kaum erkennbar mit 2001 verbunden: keine EVA-Pods, keine
Raumschiff-Hangar, keine Raumschiffe..
Wir gehen wie bei Kubrick und allen
anderen guten Filmschaffenden davon aus, dass nichts zufällig ist im Film:
Szenenbild, Perspektive, Musik, Kameraschwenks, Farbgebung, Schnitt, Tempo,
Ausstattung und Gestaltung: alles hat eine Bedeutung und unterstreicht die
Wirkung. Ein paar Beispiele gefällig?
Guns’n Roses. Schmetterlinge
(Verwandlungswunder durch Verpuppung) im Hintergrund. American Werewolf. Die
180 Grad Drehung in dieser Pulp Fiction Szene, die die Butchs Wahrnehmung
von Vincent visualisiert..
Das hektische Ausfahren von Lukes
Lichtschwert, das er mit einigen Film-Schnitten beschleunigt mit beiden
Händen nervös aggressiv in Richtung Vaders fuchtelt im Gegensatz zum
langsamen Ausfahren von Vaders Lichtschwert, der es dann souverän und betont
bedächtig nur mit einer Hand haltend fast süffisant in Lukes Richtung weist.
Diese Haltung gibt Vader ja später auf, als er dann auch mit beiden Händen
im Stakkato auf Luke eindrischt mit bekanntem Ergebnis..
Die
synästhetische Optimierung von Blechblasinstrumenten und der Farbe Blau in
Apolcaypse now (reimt sich)..
Die beiden Gesellschafts-Brettspiele in
dieser Szene (Pulp Fiction schon wieder, ja, ich liebe diesen Film)..
Die
Asymmetrie des Vader-Helms (damit er organischer und weniger roboterhaft
wirkt). Der Goldene Schnitt des Todesstern-Wandmusters (auch ein Aspekt, der
später noch aufgegriffen wird). Die erste, finale Version des Todessterns
war ja ein Bild auf Glas gemalt (Matte-Painting), aber da es sehr statisch
wirkte, wurde diese Lösung verworfen. Und das, obwohl bereits eine
Computeranimation von Larry Cuba mit einem PDP-11/45 nach diesem Plan
erstellt wurde, die zeigte wie die Laserschüssel mittig auf dem Äquator saß
und der Angriff auf den Kern auf der oberen Hemisphäre vorgenommen werden
sollte.
(Viele Fans, mich eingeschlossen, glauben bis heute, die
Ventilationsöffnung und die Angriffsflüge hätten in dem äquatorialen Graben
stattgefunden, obwohl schon beim Anblick des Falken, der per Traktorstrahl
in den Hangar gezogen wird, klar sein müsste, dass das nicht der
Angriffsgraben sein kann. Der Angriffgraben ist so schmal, dass drei kleine
Einmannkampfraumschiffe nebeneinanderpassen, mehr nicht. Diese kollektive
Fehlwahrnehmung ist sicher dem Schnitt geschuldet, der viele Szenen doppelt,
gespiegelt, chronologisch abweichend und als Schleife nutzte.
vier Einstellungen zeigen den vermeintlichen Anflug auf den Äquator
hier der Falke, der den gewaltig breiten Äquator, der hunderten Raumschiffen Platz bietet, passiert.
der tatsächliche Angriffsgraben ist so schmal, dass gerade einmal drei kleine Raumschiffe nebeneinander passen.
Der Angriffgraben ist auf der oberen Hemisphäre in Nord-Südrichtung elegen, weit entfernt vom Äquator.
Genial nutzte, denn die ursprüngliche Version von Star Wars war grauenvoll. Selbst Kollegen wandten sich mit Grausen ab nach der ersten vorab-Probevorführung unter Filmschaffenden. Marcia Lucas jedoch erschuf ganz neue Handlungen, mehr Dramatik, Rhythmus und stimmige Stringens mit dem vorhandenene Material und bekam dafür einen Oskar. Paul Hirsch auch. Tolles Buch. Aber es glauben ja auch viele Fans, dass Stormtrooper nicht treffen könnten, obwohl im Film deutlich gesagt wird, dass dieses Danebenzielen essentieller Teil des Plans ist, die Prinzessin samt Entourage entkommen zu lassen und zuvor die Sturmtrooper alle Sandleute auf Tatooine und die verschanzten Rebellen in der Tantive IV präzise niedergemäht haben. Leia hat diesen Plan übrigens durchschaut: 1:36:47 „Die wollten uns doch entkommen lassen. Oder haben Sie ein bessere Erklärung für die Leichtigkeit unserer Flucht?“. Starke Frau. In allen drei Teilen. So wie Ellen Ripley, Clarice Starling , Sarah Connor, Trinity, The Bride, Katherine G. Johnson, Leeloo, Erin Bronkovich, Thelma and Louise, Zoe: Bell, Ryan Stone, Marge Gunderson, Furiosa, Rita Vrataski ).
Es wurde also ein bewegliches Modell gebaut, das man auch ein wenig
rotieren und von innen beleuchten konnte. Wer sich jetzt fragt, wie das
Design des neuen Todesstern zustande kam hinsichtlich der Proportionen und
Positionen, braucht nur wieder auf 2001 zu schauen. Discovery, Goldener
Schnitt, fertig.
Die Größe der Laserschüssel ist identisch, die Goldene
Spirale bestimmt die Position. Saogar die Brücke samt Fenster wurde
übernommen. „Irgendjemand“ muss die Discovery-Kapsel als Vorlage genutzt
haben. Irgendjemand… Nebenbei: die Krümmung der Laserschüssel nach innen
ergibt sich ganz leicht, indem man den Kugelausschnitt einfach nach innen
dreht und einsetzt. Und nein, man hat die Laserschüssel nur aus ästhetischen
Gründen versetzt. Die angeblich schlecht aufeinanderpassenden Halbkugeln
waren nicht der Grund. Würde ja auch keinen Unterschied machen, wo die
Schüssel sitzt, wenn die Passgenauigkeit ein Problem gewesen wäre..
Hier die Symmetrie beider Begegnungen mit dem Monolithen (erst die Affen,
später die Menschen: in einer Kollage zusammengeführt)..
Apropos
Monolith: Diese Sinnhaftigkeit und Absicht in jedem Detail vorausgesetzt
schauen wir jetzt mal auf den eingefrorenen Han Solo. Wie könnte eigentlich
eine eingefrorene Person grundsätzlich visualisiert werden?
Ein technisch
kühl (badum-tiss) anmutender Kryogentank. Ist aber ungünstig, weil man
nichts sehen kann vom Inhalt..
Ein Blick auf das Gesicht und den Menschen
sollte schon drin sein, um ein wenig Information und Emotion ins Spiel zu
bringen..
Oder einfach ein transparenter Eisblock (Klassische
Darstellung, Dark Star, Valérian-Comic. Und nein, der Valérian Comic ist
wirklich nicht die Vorlage für den Falken)..
Oder eine zylindrische Form
wie sie Luke nutzte im medizinischen Tauchbad. Dass Luke hier hilflos im
extra blau statt rot beleuchteten Wasser optisch verkürzt mit einer weißen
Windel wie ein Baby wirkt, ist natürtlich Absicht..
Einfach erstarrt
zu einer metallisch harten Figur ohne jeden Block drumherum wäre auch eine
akzeptable Option.
Aber statt all dieser Optionen hat sich George
Lucas entschieden, einen schwarzen (Karbonit) Block zu wählen mit ein wenig
blinkender Volvo-Technik an den Seitenwänden.
Damit man den Schrecken
besser sehen und empfinden kann, ist an der Vorderseite das erstarrte und
schmerzverzerrte Antlitz Han Solos zu sehen. (Han Solo bekam noch schnell
seine Handfesseln von den kleinen Technikerschweinchen entfernt, damit die
er die Hände verzweifelt abwehrend nach vorne bringen konnte für mehr Drama,
Baby.) Der Karbonitblock stammt aus einer zylindrischen Gefrierkammer: beide
Formen passen so gar nicht zueinander, aber ok, es könnte sein, dass hier
eine für Lebewesen angefertigte Spezialgefrierapparatur zum Einsatz kam,
denn normalerweise wird ja nur Kohlenstoff eingefroren. Carbon Capture and
Storage 1980. Nice. Wenn wir das
damals bloß alles schon hätten wissen
können…
Carl Sagan berschreibt die Auswirkungen der menschegemachten Klimaerhitzung 1985
Syukuro (Suki) Manabe und Richard T. Wetherald haben 1967 die Stratosphärenabkühlung berechnet und vorausgesagt (eine höhere Sonnenaktivität scheidet somit als Grund aus)
Der Block wird aufrecht stehend von dem
zylindrischen Greifarm abgestellt und von den Technikerschweinchen
umgekippt, so dass er hart, schwer und metallisch auf den Boden kracht mit
entsprechendem Lärm. Das ist so dramatisch wie unnötig, da der Block ja
laut- und schwerelos sanft schweben kann, wie es kurze Zeit später beim
Transport in das Raumschiff des Kopfgeldjägers zu sehen ist. Wenn ich jetzt
jedoch die Szene vergleiche mit der Schlüsselszene aus 2001, in der die
Affen den Monolithen berühren, wird deutlich, dass hier eine 1:1 Kopie
angefertigt und in den Film eingeschmuggelt wurde inklusive der
außergewöhnlichen Form des Karbonitblocks. Die Position des Blocks/
Monolithen, die Perspetkive, die Komposition, der Felsvorsprung rechts, der
von Vader dargestellt wird und die kleinen Wesen (Affen/
Schweinchentechniker): alles ist identisch..
Der Monolith schwebt in 2001
später lautlos durchs All genau wie der Karbonitblock zu Slave 1 Raumschiff
schwebt. Die Musik am Ende des Star Wars Films geht mit dem Einsatz der
Pauken und dem Creszendo/ Tusch nahtlos in das Hauptthema von 2001 (Also
Sprach Zarathustra von Strauss) über. Diese Szenen ist also die größte,
sichtbare und längste Verneigung vor 2001, die mit ein wenig Aufmerksamkeit
erkannt werden kann. Die zweitgrößte. Die größte wird ja noch folgen hier.
Sie ist aber weniger offensichtlich, da sie bisher geheimgehalten wurde..
Nachdem die Verbindung von Star Wars zu 2001 so deutlich
herausgearbeitet wurde, folgt jetzt also der finale Schritt auf dem Weg der
Auflösung..
Diese Tür ist der Schlüssel zur Lösung. Die „Lars Homestead“
Küche zeigt die Handschrift eines Gestalters, der –Überraschung- auch in
2001 wirkte: (Außenseite der Discovery. Der Notschleuseneingang). Es ist das
Werk von Hans-Kurt „Harry“ Lange.
Herr Lange hat für die NASA gearbeitet als
Illustrator und Designer (von Raumschiffen) und für Wernherr von Braun.
Lange verfügte also über erstklassige, grundlegende Einblicke in die
Weltraumfahrt, deren systemischen Aufbau, innere Logik, Physik und
Gestaltungparameter.
oben: ein NASA-Logo-Buch, Wernher von Braun mit seinem Konzept einer (atomwaffenbestückten) Raumstation, Wernher von Braun mit Hitler, Wernher von Brauns Raumschiff, Hans-Kurt Langes früher Entwurf der Discovery
Wenn man die Technik, die Abläufe und die daraus
entstehenden Notwedigkeiten nicht verinnerlicht hat, können schnell reine
Fantasieentwürfe entstehen, die wenig überzeugen wirken und schlecht altern:
He, Moment, zwei dieser Absurditäten gibt es ja tatsächlich… unglaublich..
Der Gestalter muss verstehen, wie sich Dinge in (ausgedachten)
Technikwelten fügen, um überzeugend zu wirken. So hat Rogeer Christian
(sieht ein wenig aus wie eine nette Version von Tony Montana auf diesem
Foto) stets bei der Gestaltung der Requisiten seine technische Erfahrung
genutzt, um all die Kabel, Schalter, Schläuche, Turbinen- und Flugzeugteile
und Bedienhebel schichtweise so aufzubauen, dass sich eine Maschinerie
entwickelte, die überzeugend wirkt, wohingegen das planlose aneinanderreihen
von Teilen keine Wirkung erzielt, die funktioniert..
Als unfaires
Beispiel hier eine (von einem Kind gestaltete) schlechte Version der
Greeblies (bekannte Teile neu arrangiert, um technisch zu wirken) im
Gegensatz zur Oberfläche des Falken mit all den sehr bedacht arrangierten
Elementen, Rohren und Verkleidungen, die aus Panzerrädern,
V-8-Motorbausätzen und Kanonenrohen besteht.
der Graflex Blitzapparat, Roger Christian, das iPad aus 2001 (mit ein paar Rechtschreibfehlern), ein Greeblie-Versuch, eine Reihe von etwas unglücklich gewählten Alltagsgegenständen (Bügeleisen aus Raumpartrouille Orion, Damenrasierer, Ak-47, Eismaschine) ein Zitat aus dem Auktionskatalog von Hans-Kurt Langes Nachlass
Die Greeblies wurden derart künstlerisch vollendet arrangiert, dass z.B. dieser Teil von hingebungsvollen Fans ganz peotisch „mechanischer Wasserskorpion“ genannt wird. Herr Christian hat ja auch u.a. aus alten Fotoblitzen die Lichtschwerter gestaltet und für seine Arbeit einen Oscar erhalten. Dieses Nutzen von Alltagsgegenständen war nicht dem Budget geschuldet: Geld war grundsätzlich vorhanden. Aber all die Details, Formen und Oberflächen komplett neu so zu gestalten, dass sie überzeugend wirken, futuristisch und gleichzeit vertraut, das ist einfach unmöglich in der vorgegeben Zeit und in dem benötigten Umfang. Man hat also damals nicht zu wenig Geld in die Hand genommen, im Gegenteil: man hat die maximale Wirkung herausgeholt aus dem Budget.
Aber zurück zu Herrn Lange: der hat ja 2001 maßgeblich gestaltet und mit
seinem Sachverstand und seiner Erfahrung dafür gesorgt, dass die Technik
derart logisch und funktional wirkte, dass sie selbst heute noch gut
aussieht und einige Dinge sich sogar in Realität verwandelt haben. Ein Ipad
zum Beispiel. Oder die Cockpits. Oder die kleinen, schwarzen Monolithen, die
bei Berührung Wissen spenden. Handy eben.
Hier eine Illustration für die
Nasa. Die sich drehende, Gravitation erzeugende Raumstation, die der Space
Station 5 (Ulalala!) aus 2001 gleicht, (Zetentrifugalkraft und Graviation
sind physikalisch in etwa unterscheidbar wie D10 Globuli: nämlich gar nicht)
wurde von Herrn Lange gezeichnet. Die Discovery (Gehirn mit Wirbelsäule)
wurde auch von Herrn Lange entwickelt. Logisch, denn so ziemlich alles
stammt in 2001 von Herrn Lange. Aber dieses Raumschiff wird noch eine
besondere Rolle einnehmen in diesem Essay. diese Mondstadt-Ansicht (Clavius
Moon Base) ist so gut gelungen, dass sie auch in Space 1999 (recht ähnlich
klingender Name im Vergleich 2001 A Space Odyssey, wenn wir ehrlich sind)
gezeigt wurde. Blöd nur, dass die Verbindung von 2001 zu 1999 so eng war,
dass es zur Kollision der Designs der beiden Raumschiffe kam. Aber gut für
uns, denn nur so ist ja der Falke entstanden. Das Alien Doomsday Raumschiff
in 1999 sieht aus, als jemand einen alte Discovery genommen und lieblos
verändert. Brian Johnson hat bei 2001, 1999 und Star Wars (Episode V)
gearbeitet und George Lucas hat erfolglos versucht, ihn von 1999 bereits für
Episode IV abzuwerben. Die Zusammenhänge zwischen 1999, Star Wars und 2001
waren also sehr weit ausgeprägt. Auch die Verwandtschaft von Moonbus (2001)
und Eagle (1999) ist unübersehbar.
Die EVA Pods wurden auch von Herrn Lange
gestaltet. Diese haben ja einige Auftritte in Star Wars, wie wir bereits
gesehen haben. Aber diese Pods wurden offenbar auch übernommen in die
Gestaltung des ersten Piratenschiffs: Hier ein Entwurf der Discovery. wenn
man die die Kugel zwischen die Paneele am Heck schiebt (und die Perspektive
der Paneele so wahrnimmt, dass die seitlich senkrecht stehen) ergibt sich…
ein Tie-Fighter. hier der Catnwell-Entwurf und das Modell. Hier die
endgültige Version. Bis ich den Discovery Entwurf sah, dachte ich, der
Tie-Fighter sei eine Anlehnung an die Space Station aus 2001.
Hier der
Entwurf von Herrn Lange für den Folter- und Verhördroiden. Sieht aus wie der
Todesstern, nicht wahr? Hier der Zusammenhang aus Verhördroid, Todesstern
und Discovery One, der von John Lange bestätigt wird. Die Rettungskapsel aus
Star Wars wurde von Lange entworfen und diese sieht exakt so aus wie die
Fähre aus 2001. Die runde Gondel an der Vorderseite der Discovery sah in den
Entwicklungsstudien aus wie die Jedi Training Remote.
Der Straßengleiter
(V-35 Courier) in Mos Eisley wurde von wem gestaltet? Richtig, von Herrn
Lange. . Stand sogar in der Garage von Lukes Onkel. Die Innenansichten des
Rasenden Falken sind hier in einer Designstudie von Herrn Lange zu bewundern:
um das Bild abzurunden hier ein C-3PO-Entwurf und der 2001 EVA-Pod-Greifarm,
der wie R2D2s Datenstecker aussieht.
Nun aber zurück
zum Falken: die Cockpitinstrumententafeln, , Oberflächengestaltung , die
Navigationskonsole , die übrigens von der echte Spacelab-Konsole inspiriert
wurde , Lasergeschütze, , Landerampen, , Cockpit, , Landefüße ,
Tankschläuche und Stutzen: alles von Herrn Lange. Herrn Langes Einfluss war
so groß, dass für die Sequels extra Harry Lange-Plakate aufgehängt wurden,
um seinen Stil nachzuempfinden. Hat die Film leider nicht retten können. Er
hat den Oscar für Setdesign übrigens nur deshalb an seinen Handlanger und
eifrigen Schüler Roger Christian abtreten müssen, weil Langer nicht in der
„Union“ war. Christian hingegen schon. Sad. Der Oscar wurde 1927
ursprünglich nur gegründet, um die Macht der aufkommenden Gewerkschaften zu
beschneiden..
Apropos Oscar. Da gab es ja aber noch den als durch
angeblich Pizza, Hamburger und Teller inspirierten, wahren Gestalter des
Falken, den damals 27 Jahre jungen Joe Johnston. Wenngleich, halt, er hat ja
den Hamburgermythos als Unsinn betitelt..
Nebenbei hat er als Darsteller
gearbeitet, den Y-Wing lackiert, einen X-Wing gebaut und mit Sprengladungen
ausgestattet, den Falken und den ersten Todesstern durchs Studio geschleppt,
den Landspeeder gebaut, den Darth Vader Tie Fighter lackiert, mit Modellen
Flugbahnen visualisiert, das Landspeedermodell mitgebaut, die Tantive IV
lackiert und den Falken mit Greeblies versehen und lackiert. Dazu hat er
auch den Sancrawler und den Todessternentlüftungsschacht, in den der
Protonentorperdo geschossen wird, lackiert. Und das Modell von Cantwell
angeschaut. (Die Spitze des Sandcrawlerentwurfs zeigt seine starke
Verbindung zum NASA-Programm: die Ähnlichkeit zur Apollo-Mondlandefähre ist
deutlich erkennbar. Die Landefähre hieß übrigens anfangs LEM. Lunar
Excursion Module. Das Wort „Excurion erschien jedoch einigen Entscheidern zu
„frivol“ und man kürzte den Namen auf LM. Zur Einordnung: „Bowl keys Party“
war ein weit verbreiter Spaß zu der Zeit: Party, alle Autoschlüssel in eine
Schüssel geben, ordenlich Drogen konsumieren und am Ende des Abends einen
Schlüssel aus der Schüssel nehmen und mit dem zufälligen Besitzer nach Haus
fahren über Nacht. Ja, das waren Zeiten. Man war so auf der Hut vor
sexuellen Themen in der Öffentlichkeit, dass man sogar die Darstellung von
nakten Menschen auf den Weltraumsonden-Plaketten zensierte wie auf auf der
Pioneer 10 und 11 Darstellung: Aber selbst diese Darstellung rief so viele
verklemmte Idioten auf den Plan, dass die codierten Farbbilder auf der
Voyager Datenplatte zensiert wurden: nur noch schwarze Silhoutten nackter
Menschen waren erlaubt. Das ware Zeiten. Aber dieses Bild mit winzingen,
diesmal präziseren Details der Genitalien wurde dennoch hinzugefügt. Diesmal
winkte sogar die Frau statt des Mannes).
Nicht schlecht für jemanden mit so viel Berufserfahrung als Desginer von
Raumschiffen und mit derart viel technischem Hintergrund aus jahrelanger
Wissenschaftskommunikation der NASA. Ach nee, hatte er ja gar nicht. Als
studentische Hilfskraft ohen Berufserfaahrung und Abschluss wurde er für
Storyboardzeichnungen und als Effektetechniker von Lucasfilm angestellt. Was
für ein grandioser Glücksfall, dass er zusätzlich zu den ganzen
Handwerkerleistungen auch noch das Kunststück vollbrachte, in ein oder zwei
Tagen aus dem Nichts das wichtigste Raumschiff des Films, den Rasenden
Falken zu kreieren, wofür ganze Teams zuvor Wochen bis Monate brauchten.
Aber er war ja auch ein
einzigartig taltentierter Designer. hier zum Beispiel sein Entwurf des
Lasergeschützes. Aber Moment mal...das hatten wir doch gerade irgendwie schon
einmal...
Hier der Entwurf vom preisgekrönten Harry Lange (British Academy
Film Award und Oscar-Nominierung für bestes Szenenbild in 2001: Odyssee im
Weltraum im Jahre 1969). Beide nebeneinanderbetrachtet sind doch die
Ähnlichkeiten frappierend. War sicher nur ein Zufall. Hier also Johnstons
einzigartiges Design der Laserkanone. Und hier eine Konzeptzeichnung von
Kurt Lange. Was. Ist. Hier. Los? Wir behalten diese Auffälligkeiten im
Hinterkopf und gehen weiter zu einem wichtigen Konzept der Kreativen: Alte
Dinge neu und anders nutzen, um Neues zu schaffen.
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